Mörser

Dieses Objekt aus Gusseisen diente einem Brauch im Umkreis der ländlichen Hochzeiten. Die Kollegen und Freunde des Bräutigams schossen damit Böllerschüsse, meist in der Hochzeitswoche, wohl ein alter «Abwehr- oder Schutzzauber». Das Brautpaar sollte von Übeln verschont bleiben und glücklich werden. Je mehr Schüsse abgefeuert wurden, desto beliebter war der Bräutigam! Der revanchierte sich natürlich mit einem Umtrunk, Geld oder anderem.
Grösse/Gewicht
H 19 cm Durchmesser 14 cm, Lochdurchmesser 3,5 cm Tiefe des Lochs für die Ladung: 11 cm Zündloch auf 6 cm ab Boden Gewicht: 13.6 kg
Material
Gusseisen
Alter/Jahrgang
unbestimmt, letzter Einsatz 1955
Herkunft/Hersteller
unbestimmt, letzter Einsatz 1955
Verwendungszweck
Abfeuern von Böllerschüssen. Der Mörser wurde mit Zeitung – Schwarzpulver – Zeitung – Sand/Erde geladen und ein Hartholzzapfen verschloss das Loch. Mittels Zündschnur wurde die Ladung zur Explosion gebracht.
Aktueller Standort
Museum Krauchthal, Rüedismatt, Länggasse 20, 3326 Krauchthal, www.museumkrauchthal.ch
Weshalb das Objekt ins Kantonsmuseum gehört
Für mich ist der Mörser ein Symbol für viele verschwundene Bräuche. Nicht nur im Umfeld von Hochzeiten, auch ganz allgemein. Er dokumenteiert in dieser Hinsicht «eine andere Zeit». Natürlich entstehen immer wieder auch neue Bräuche, somit übernimmt das Objekt die Rolle der Erinnerung an Gewesenes.
Zusammen eingereicht mit
Entdeckt und eingereicht von
Ulrich, 61, Krauchthal